Wie? Schon wieder ein Jahr rum?
von Kochmaus (Kommentare: 1)
Liebe Fan-Mausgemeinde,
wieder liegt ein großartiges Jahr hinter uns. Wundervolle 12 Monate, unvergessliche 52 Wochen, fantastische 365 Tage voller Überraschungen und Erlebnisse. Genauso wie es die unvergleichliche Nostradamaus in ihrem Horrorskop für diese Jahr vorhergesagt hatte.
So war es kein Zufall, dass sich bei mir auch einiges in Liebesangelegenheiten getan hat. Aber immer schön der Reihe nach. Bereits früh im Jahr traf mich ausgerechnet am Valentinstag Amors romantischer Pfeil mitten in die Kochmütze. Die Verlobung mit Demens Veritas war nur eine Frage von Stunden. Wir hatten uns nicht gesucht und trotzdem gefunden.
Demens half mir über den untröstlichen Verlust von Goldi-Hasi hinweg, mit dem ich bis zu seinem Verschwinden glücklich liiert war. Wir waren fast ein Jahr zusammen, bevor er spurlos verschwand. Ich war also froh und glücklich, dass mit Demens wieder ein frischer Wind in mein Leben wehte.
Obwohl Demens und ich sofort unzertrennlich waren wie Wurst und Pelle, haben wir Ostern getrennt verbracht. Demens lehnt Ostern nämlich ab. Er hat die allerbesten Verbindungen in das Internet und weiß aus sicheren Quellen, dass sich hinter „Ostern“ eine Verschwörung der Eier- und Pharmaindustrie verbirgt. Die einen wollen, dass wir ganz viele Eier essen, damit unser Cholesterinspiegel steigt und wir krank werden. Dann kommen die anderen und drehen uns ihre Medizin an, damit wir gesund werden und wieder Eierspeisen verzehren können. Und so weiter. Ein Teufelskreis. Damit wollen sie uns willenlos machen und so weit bringen, dass sie in Zukunft Kartoffelchips in uns einpflanzen können. Im Geheimen werden die schon lange produziert.
Da staunt ihr nicht schlecht, was? Das wusstet Ihr auch nicht, oder? Ich weiß genau, wie Ihr Euch jetzt fühlt. Auch ich kam mir neben Demens auf einmal so ungebildet vor. Er ist so unfassbar schlau. Er hat Facebook studiert und einen Doktor auf YouTube gemacht. Jetzt bewirbt er sich für eine Professur auf Twitter. Manchmal komme ich mir richtig klein vor. Und das, obwohl ich doch selbst so viel weiß. Aber wie lange hält eine Beziehung das aus, wenn einer noch schlauer ist als der andere? Ich begann unter dieser Frage zu leiden, denn immer häufiger kam ich mir neben Demens einfach nur strunzendumm vor.
Das zweite Corona-Ostern wurde dann doch noch schön. Ich habe es einfach mit alten und neuen Freunden verbracht.
Wenn wir die Coronis schon nicht loswerden, sollten wir versuchen, mit ihnen zu leben. Das heißt natürlich nicht, dass wir uns von dieser stacheligen Kugel alles gefallen lassen und immer nur schön nach seiner Pfeife tanzen. Deswegen war es auch so eine Erleichterung für die Welt, als das Roberta-Kochmaus-Institut endlich den Durchbruch beim Impfstoff auf Käsebasis verkünden konnte. Mit nur drei Käsemahlzeiten am Tag war man immun gegen alles.
Jetzt, wo wir endlich nach Herzenslust boostern dürfen, empfehlen wir unbedingt alle drei Stunden intensiven Käseverzehr. Auch Veganer und Milchallergiker können nun aufatmen: Totmilchkäse ist auf dem Vormarsch.
Dermaßen geschützt konnten wir dann wieder den Sommer genießen. Ich habe mich den schönen Künsten und mir selbst eine Ausstellung gewidmet, die "Buddy Mäuse". Da gibt es mich in allen möglichen farbenfrohen Varianten als Skulptur. Der Berliner Tierpark fand das so gut, dass sie die Idee gleich geklaut haben. Damit sie keine Lizenzgebühren bezahlen müssen, haben sie das aber mit Bären gemacht und nicht mit mir.
Im September wurde es plötzlich ernst, als ich einen Anruf von einem gewissen Herrn Meier? Möller? Müller? von der Regierung in Berlin bekam. Der brauchte dringend Hilfe in Sachen Demokratie. Die Berliner hatten sich so viele Wahlen auf ein und denselben Tag gelegt, dass sie erst viel zu spät gemerkt haben: das kriegen wir gar nicht gebacken. "Also, die Wahl-Partys kriegen wir noch hin", sagte Herr Meier? Möller? Müller? "Aber vorher brauchen wir ja die Wahlen. Wie sollen wir das denn schaffen?"
Logischerweise sind sie irgendwann auf mich gekommen. Nachdem ich mir schon beim Programmieren vom Qual-O-Mat einen Namen gemacht hatte.
Nachdem ich dann zur Landeswahlmaus gekrönt worden war, habe ich übernommen und alles durchorganisiert. Und was soll ich sagen? Ende September zur Wahl lief es dann wie geschmiert. Voll Super! Einfach nur Mega! Ganz viele Wahlzettel hatte ich eigenhändig schon vorher ausgefüllt. Wir haben dann die Leute am Wahltag überrascht und wieder nach Hause geschickt. Um 18.01 Uhr konnte ich schon das offizielle amtliche Wahlergebnis für Berlin bekannt geben. Da waren noch nicht mal alle Zettel im Kasten. Das soll uns erstmal jemand nachmachen. So geht moderne Demokratie. Das habe ich auf Mausepotanien genauso gelernt. Das machen wir da seit eh und je schon so. Und sind super damit gefahren.
Leider wurde dieser tolle Erfolg durch einen persönlichen Schicksalsschlag getrübt. Ich musste mich von Demens trennen. Direkt nach der Wahl kam es zu einem unschönen Zwischenfall. Nicht, weil er behauptete, die Wahlen wären ein einziger Beschiss. Oder, dass die ganze Wählerei eine Gehirnwäsche für Gehirnlose ist. Nur weil die Kanzlerin jetzt Männerkleider trägt, eine andere Frisur hat und sich Scholz nennt, ändert sich ja doch nichts. Gemeinsam mit der Globus-Industrie geht es doch nur darum, zu verheimlichen, dass die Erde in Wirklichkeit eine Scheibe ist. Demens hat alle Gutachten im Internet studiert und dazu jede Dokumentation auf Dreckflix und Schlammazon-Video gesehen. Er weiß also voll Bescheid.
Dass man Demens nicht einfach so täuschen kann, dafür habe ich ihn immer geliebt. Aber diesmal hat er es zu weit getrieben. Als ich ihm erzählt habe, dass es wahre Demokratie nur auf Mausepotanien gibt, hat er allen Ernstes behauptet, dass Mausepotanien nur eine Erfindung von der NASA ist und von ein paar durchgeknallten Kochmützenträger-Fabelwesen, die sich als Maus verkleiden.
Also wirklich! Da hat es mir aber gereicht. So ein Blödsinn lässt sich auch nicht mit einer Aluminium-Vergiftung entschuldigen. Ich habe Demens geraten, noch mal ganz von vorne anzufangen und ihm anschließend zu einer Therapie verholfen. Im Schmelzofen wurde er zur Getränkedose umgearbeitet. Das ist doch mal was handfestes.
Danach war ich endlich wieder frei und ungebunden und offen für neue Abenteuer. Um in Sachen Liebe und Kulinarik neue Ufer zu erreichen, begab ich mich deshalb im November auf große Fahrt.
Wie schön hätte das sein können, wenn ich nur allein gewesen wäre. War ich aber nicht. Ausgerechnet der Graue hat sich in meiner Kabine breit gemacht. Und da ist er bis zum Schluss geblieben.
Ich habe trotzdem das Beste daraus gemacht und an Bord das Qualitätsmanagement in Sachen Kultur und Kulinarik übernommen.
Alles in allem war es eine wundervolle, ruhige Überfahrt. Nur einmal wurde es richtig stürmisch. Aber auch danach kam die Sonne zurück.
Der wahre Sonnenschein auf der Reise war allerdings aber ein fescher Uniformträger. Ein Bär in seinen besten Jahren, Käpt’n Knopf. Wie immer war es Liebe auf den ersten Blick. Und wie immer wird es diesmal ganz bestimmt was Festes, jedenfalls eine ganz feste Fernbeziehung. Ich überlege noch, ob ich jetzt - nach der Spontan-Verlobung an Bord - schon mal seinen Namen annehmen soll. Knopfmaus. Klingt doch nicht schlecht.
Nun ist die Zeit dahingeflogen und Weihnachten ist auch schon wieder vorbei. Wie immer habe ich mir die schönsten Geschenke selbst gemacht. Da spart man sich den Umtausch nach den Feiertagen.
So, das war mein Jahr 2021. Nicht schlecht, oder? Und wie war´s bei Euch so? Lasst doch mal hören und schreibt es mir auf.
Falls ihr wieder mal nichts auf die Reihe gekriegt habt, seid nicht traurig. Am 1.1.2022 geht´s von vorne los. Dann habt ihr bestimmt das Glück auf Eurer Seite. Ihr müsst nur fest dran glauben. Mach ich auch. Es funktioniert!
Für 2022 nur das Beste und lasst es ordentlich krachen!
Happy New Year
wünscht Euch Eure Kochmaus.
Kommentare
Kommentar von Problemcousine |
Kochmaus in den Bundestag und dann for Kandesbunzler ! Oder zumindestens Aussenminister:in. Besser als die jetzige kann sie es allemal. Happy 2022 für Kochmaus, Rot&Grau
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