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The Crown

von (Kommentare: 1)

The Crown

In den letzten Tagen wurden auch wir hier am anderen Ende der Welt nicht verschont von den spannenden und ausgesprochen schwerwiegenden Nachrichten aus dem englischen Königshaus. Die Krone hat sich ja mit Problemen rumzuschlagen, da möchte man nicht Königin sein. Als ob der Brexit nicht genug wäre...

So kam es, daß ich beim Herumlungern nach anstrengenden Tagen unter der Sonne Neuseelands abends auf dem Hotelbett (während der Chefredakteur am Schreibtisch die Redaktionssitzungen von rotundgrau mit sich selbst führte) in Netflix rumstöberte und eine Serie entdeckte, an der ich zu meinem eigenen Erstaunen total hängenblieb: „The Crown“. Ich wollte nur mal reinschauen.

Die ersten drei Staffeln guckte ich in so gut wie einem Rutsch durch – und war platt, so gut war das!

Die vielfach ausgezeichnete britische Netflix-Produktion wurde von demselben Peter Morgan entwickelt, der seinerzeit den Film „Die Queen“ verantwortete. In der Serie geht es um die britische Königin Elisabeth II., die inzwischen im richtigen Leben 93 Jahre alt ist und somit – seit 1952! - die längste Regentin der englischen Geschichte.

Allein die erste Staffel war die bisher teuerste Eigen-Produktion von Netflix. Gedreht wurde unter anderem in Südafrika, aber auch in England und Schottland. Der Buckingham-Palace wurde perfekt bis auf die letzten Teppichfranse im Studio nachgebaut.

Was mich besonders faszinierte und in den Bann zog, war die Verquickung der großen Weltgeschichte mit den menschlichen und teils tragischen kleinen Geschichten einer Handvoll Leute, die die britischen Royals ja nun auch nur sind – wie aktuell immer wieder aus der Presse zu entnehmen ist. Nun kommt zum Brexit auch noch der „Megxit“ – die armen Briten.

Natürlich kann man nicht umhin, zu sehen, daß man hier einer phantastisch inszenierten Seifenoper zuschaut, die an Ausstattung, Dialogspannung, Frische, Zeitgeist und gut erzählten Geschichten nichts zu wünschen übrig läßt. Und die sich mehr oder weniger so zugetragen haben muß, denn viele Geschichten sind historisch belegt. So z.B. die Beziehungen der Königin zu den jeweiligen Premierministern, ihre ambivalente Rolle auf dem internationalen Parkett der großen Weltpolitik und die geschichtlichen Hintergründe, die aus der jungen kaum 20-jährigen Elisabeth eine solche weltbewegende Persönlichkeit gemacht haben.

Ich liebe solche Filme, in denen die ganz große Geschichte heruntergebrochen wird auf die einfachen Figuren, die sie letztendlich machen. Hier lernt man eine Menge über die Geschichte der Monarchie, ob man sie nun für notwendig hält oder nicht, und über die wechselhafte und bemerkenswerte Geschichte des brititschen Königreiches.

So war ich nicht überrascht, daß hinterher - gefiltert durch mein Sehverhalten ☺ - eine Dokumentation „The Royal House of Windsor“ ebenfalls auf Netflix angeboten wurde, in die ich aber dann nur mal für ein paar Folgen reingeschaut habe. Hier fanden sich sauber recherchiert und durch dokumentarische Unterlagen aus der Geschichte belegt die historischen Hintergründe aus den letzten 100 Jahren, die u.a. zu den spannenden und gut gemachten bisher 30 Folgen von „The Crown“ führten.

Nachdem ich die drei Staffeln weggeschaut habe wie nix, bin ich jetzt sehr gespannt auf die nächste Staffel, die schon gedreht wird. Ich muß sagen: 5 Punkte auf meiner persönlichen Serien-Top-Liste. Volle Punktzahl! Absolute Empfehlung!

 

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Kommentare

Kommentar von Martina |

Nun hast du mich doch sehr neugierig gemacht: seit ca 3 Jahren liegt die erste Staffel als DVD bei uns rum - nächste Woche wird sie im Urlaub angeschaut. Kennst du Downton Abbey? Wenn nicht - du kannst alle Staffeln bei uns ausleihen - grandios und ein ähnliches Format, aber fiktiv.

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