Von Männern und Mäusen #7
von Peter Schäfer (Kommentare: 2)
HANSEATIC/KABINE 624 – INNEN/NACHT
Kochmaus und der Graue liegen regungslos im Bett und starren die Decke an. Draußen umtost das Meer die "Hanseatic nature" mit Windstärken zwischen 8-10 und mit bis zu 8 Meter hohen Wellen. Es rumpelt und knallt im ganzen Schiff. Einiges klingt wie detonierende Wasserbomben in U-Boot-Filmen. An Schlaf ist nicht zu denken.
Kochmaus: Hörst du das?
Der Graue: Meinst du ich habe die Ohren nur zur Verzierung am Kopf.
Kochmaus: Ich mein ja nur. Weil die Rote immer sagt, Du hörst so schlecht.
Der Graue: Es gibt ein Unterschied zwischen hören können und hören wollen.
Kochmaus: Kannst du die schrecklichen Geräusche hören?
Der Graue: Können kann ich, aber wollen will ich nicht.
Kochmaus: Und wenn das Schiff jetzt untergeht?
Der Graue: Dann wird geschwommen.
Kochmaus: Und wenn jemand nicht schwimmen kann?
Der Graue: Wer kann denn nicht schwimmen?
Kochmaus: Würdest Du jemanden retten, der nicht schwimmen kann?
Der Graue: Kommt drauf an.
Kochmaus sieht den Grauen nachdenklich an. Sie steht auf.
Der Graue: Wo willst Du denn hin?
Kochmaus: Ich zieh mir nur meine Rettungsweste an.
Der Graue: Hey, das ist meine.
Kochmaus: Na und? Du brauchst sie ja nicht. Du kannst ja schwimmen.
Kommentare
Kommentar von Problemcousine |
Ich glaube , die Region durch die Ihr gerade fahrt, wird in Schiffahrtskreisen " Roaring Fourties" genannt. Sie scheinen ihrem Namen alle Ehre zu machen. Falls Ihr doch kentern solltet, entscheide Dich lieber für einen Überlebensanzug, der hilft mehr als eine simple Rettungsweste. Kochmaus müsste dann in eine Innentasche gesteckt werden. Sie würde es Dir aber danken.
Kommentar von Peter |
Lieber Jens, Kochmaus hat ziemlich zugelegt in den letzten Tagen (unmäßiger Verzehr, mangelnde Bewegung). Ich könnte mir also genau so gut Bleigewichte in die Jackentasche stecken. Ob das im Seenotfall eine so gute Idee wäre?
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