Sackgasse
von Peter Schäfer (Kommentare: 2)
Nach Chumphon hat die Rote etwas ausfindig gemacht, das noch weiter ab vom Schuss ist. Wir erhoffen uns dort, den unschönen Begleiterscheinungen von Massentourismus weiterhin aus dem Weg zu gehen. Ban Krut nennt sich der kleine Ort, der, wie so vieles andere in Thailand, besungen wird wegen seiner Einzigartigkeit und Schönheit usw. usw. usw.
Tatsächlich ist es - zumindest für uns - nicht ganz einfach, dieses Ziel zu erreichen. Ohne Mietwagen bleibt uns nur die Bahn. Die Süd-Nordverbindung wird täglich bedient. Mit drei Waggons. Und die sind schnell ausgebucht. Besonders hilfreich: man kann online erst einen Tag vor der Reise buchen. Mit ach und krach bekommen wir zwei Plätze.
Als wir nach zwei Stunden Fahrt in Ban Krut aussteigen, steht das einzige Taxi des Ortes wie bestellt am Bahnhof. Der Taxifahrer im Nebenberuf wartet wie bei der Lottoziehung darauf, dass aus dem einzigen Zug des Tages Leute aussteigen. Er hat Glück. Als wir vor dem Bahnhof stehen, haben wir keinen Schimmer, wie wir in das abgelegene Resto Sea Resort kommen, das vier Kilometer ausserhalb des abgelegenen Ortes Ban Krut liegt. Als wir das Taxi wieder verschwinden sehen, schwant uns, dass wir uns bereits jetzt darum kümmern müssen, wie wir hier wieder wegkommen. Und das wollen wir schneller als gedacht.
Die hoteleigene Rikscha fährt uns am Abend freundlicherweise in den Ort zurück, wo wir eine warme Mahlzeit bekommen. Dort beschließen wir, die zweite gebuchte und bereits bezahlte Nacht zu knicken. Wir verstehen nicht, wie man an diesem Ort länger verweilen kann. Zwischen den Bildern auf den Buchungsseiten und den Erwartungen, die sie beim Betrachter (oder zumindest bei uns) auslösen, und der Realität, liegt ein Graben so breit wie der Grand Canyon. In dem stecken wir nun fest und aus dem wollen wir wieder raus. Und langsam fragen wir uns, ob nicht das Land, sondern wir das Problem sind. Wie auch immer, die Kombination von uns und Thailand funktioniert irgendwie nicht.
Jedenfalls lösen weder der zwanzig Meter breite Privatstrand noch der von vier dicken weissen Männern belagerte Poolbereich den Wunsch aus, hier zu verweilen.
Die Bahn bietet keine Tickets für den nächsten Tag an. Thailands Super-Apps für Moderne Fortbewegung (ähnlich wie UBER), nämlich Grab und Bolt, vermelden, dass in dieser Gegend ihre Dienste nicht angeboten werden. Am Ende rettet uns ein Limo-Service, den wir übers Internet buchen. Statt umgerechnet 10 Euro für zwei Personen von Ban Krut nach Hua Hin mit der Bahn, zahlen wir nun 50 Euro. Von Haustür zu Haustür, bequem und sicher in einem SUV mit Chauffeur.
Kurz vor der Abfahrt am Morgen schießt der Chronist noch ein Foto von der Roten in der verschlafenen Anlage, mit dem sie zu Hause ihren Freundinnen vorschwärmen kann, wie romantisch dieser Ort war und überhaupt.
Kommentare
Kommentar von Bruno |
Pjotr,
auf dem letzten Bild erkennt man die Krawatte in Deinem Gesicht die Du Dir aus Thailand mitgebracht hast.
Wir bedanken uns auf jeden Fall bei Euch, daß diese Erfahrungen an uns vorüber gegangen sind.
Beste Erholung daheim.
Kommentar von Bruno |
Pjotr,
auf dem letzten Bild erkennt man die Krawatte in Deinem Gesicht die Du Dir aus Thailand mitgebracht hast.
Wir bedanken uns auf jeden Fall bei Euch, daß diese Erfahrungen an uns vorüber gegangen sind.
Beste Erholung daheim.
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