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Vom Feuer in die Traufe

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Sydney - Queenstown

Von der Feuerhölle in die Sintflut. Wenn man den Medien glaubt. Tun wir aber nicht. Nicht mehr. Die Großwetterlage ist immer das eine. Da, wo man sich selbst befindet, das andere. Unsere langen Lebensläufe haben uns gelehrt, dass ganz oft das eine mit dem anderen nicht korrespondiert.

Außerdem nehmen wir, was kommt.

Für den Wechsel - diesmal wieder über Landesgrenzen hinweg - geniessen wir den Service von Air New Zealand. Eine Airline, mit der ich nur gute Erfahrungen gemacht habe und sehr gerne fliege. Tja, und was soll man sagen: sie können es eben.

Der Airbus A 320 ist nicht ganz ausgebucht. Wir teilen uns zu zweit drei Sitzplätze. Der freie Platz treibt der Frau des Hauses kurz eine Krokodilsträne in die Augen, und wir legen eine Gedenkminute für Kochmaus ein, die wir im Staatsgefängnis von Sydney zurücklassen mußten.

Über Monitore in den Kopflehnen können wir uns nun aus einem Bordprogramm bedienen, das für eine Weltumrundung reicht. Die Gemahlin wechselt jedenfalls bis zur Landung kein Wort mit ihrem Angetrauten. Die Trauer ist schnell vergessen. Sie lacht sich ununterbrochen und hemmungslos laut kaputt über einen Film mit dem Titel „Yesterday“ und ärgert sich schließlich nur, dass sie ihn nicht zu Ende sehen kann. Die Flugzeit endet nach 2 Stunden und damit 30 Minuten früher als geplant.

Zwischendrin gibt es auch noch Bordverpflegung, die mal wieder diese Bezeichnung verdient. „Yummy“ steht etwas großspurig auf der Verpackung, doch bis auf eine verlorene Bratwurst, die das Rührei kontaminiert, hat der fleischlose Chronist nichts an der Speisefolge auszusetzen. Auf das marketinggerecht verpackte Bonbon am Schluss verzichtet er aus reinem Gesundheitsbewusstsein. Trotzdem, nette Geste.

Der Anflug auf Queenstown ist durch die bis zu über 2500 Meter hohen Bergformationen für Luftfahrbegeisterte immer wieder ein besonderer Hingucker. Spätestens, wenn beim Blick aus dem Fenster der Himmel nicht mehr zu sehen ist, sondern nur noch grün-braune Hänge links und rechts, wird es andächtig ruhig in der Kabine. Auch der Kenner schweigt - und genießt.

Wir landen sicher und bei bestem Wetter. Dem Wakatipu-See steht das Wasser allerdings schon bis zum Hals. Vor den Häusern in Queenstown, die auf See-Level liegen, stapeln sich Sandsäcke. Die Stimmung in der Stadt ist gelassen. Es kommt, wie es kommt.

 

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