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Niemand hat die Absicht, Mauern zu bauen ...

von (Kommentare: 1)

Es geht voran. Visumfreies Reisen in Deutschland ist wieder möglich. Nutzt es! Denn die zweite und dritte Welle stehen bereits vor unseren Mund-Nase-Augen-Ohren-Gehirn-Masken. Sagen die „Experten“. Wir ahnen, was dann auf uns zukommt.

Nachdem die Polizei- und Straßenkontrollen an den Übergängen von Brandenburg nach Mecklenburg-Vorpommern gelockert werden, sind Pläne zur Errichtung von Grenzbefestigungen zwischen den beiden Bundesländern von der To-Do-Liste auf den Wiedervorlage-Stapel gerutscht. Zunächst.

In den letzen Wochen konnten wir ungestraft - und ohne von offizieller Seite belästigt zu werden - von Deutschland in die Niederlande fahren, um dort einen Blick aufs Meer zu werfen. Immerhin. Für die deutsche Bevölkerung mit Erstwohnsitz jenseits der Küstenbundesländer im eigenen Land war dies nämlich nicht möglich.

Weder Besuchern, die am Horizont von Nord- oder Ostsee nach Hoffnung Ausschau halten wollten, noch verbrieften Immobilienbesitzern mit Zweitwohnsitzen in den Küstenstaaten wurde Einlass oder Aufenthalt gewährt. So schnell kann’s gehen im Föderalismus. Neuerdings setzen sich Ministerpräsidenten und Bürgermeister die Stahlhelme auf und sagen wo’s lang geht. Recht und Gesetz? Aber sicher doch - so wie man’s grade braucht. Und was die Ordnungskräfte nicht in den Griff kriegen, erledigen die Ur-Anwohner mit der richtigen Meldeadresse im Personalausweis. Anzeigen, Denunziation, Sachbeschädigungen (an Autos mit ortsfremden Kennzeichen) - alles irgendwie wunderbar passend zum 75. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus.

Aber ab einem gesegneten Alter von mehr als 60 Lebensjahren weiss man, dass man sich immer zweimal im Leben begegnet. Und so warten wir Inlandsdeutschen nun gelassen auf die Erhöhung des Meeresspiegels. Wenn unseren Küstenbewohnern dann das Wasser am Hals steht und sie bei uns ihre Füße ins Trockene stellen wollen, werden wir uns gerne an die Gastfreundschaft unserer ehemaligen Landsleute erinnern und sie dahin zurückschicken, wo sie uns heute nicht hinlassen.

Hätte mir diesen Irrsinn vor einem halben Jahr jemand als Wahrheit weisgesagt, ich hätte mein Geld zurückverlangt und die Kristallkugel mit einem Hammer in tausend Stücke geschlagen. Was wussten wir schon? Damals. Vor Corona. Und was wissen wir heute? Mit Corona.

Nachdem die Mehrheit der deutschen Bevölkerung Corona bisher (überraschend) überlebt hat, setzt nun Katerstimmung ein, mit großem Potential, sich zum Katzenjammer zu entwickeln. Wie nach der Überdosierung eines lebenserhaltenden Medikamentes sieht der Patient nicht mehr dem Dahinscheiden durch Krankheit, sondern durch die Folgen der Behandlung entgegen. Jetzt erst, so scheint es, finden (zugegebenermassen schwierige) Denkprozesse statt, BEVOR entsprechendes Handeln angeordnet wird.

Das, was ein Land und seine Bevölkerung ernährt (und damit übrigens auch am Leben erhält) und ehemals „Wirtschaft“ hieß, liegt mit gebrochenem Rücken auf dem Gesicht. Was daraus in letzter Konsequenz folgen wird, hat niemand wirklich bis zum Ende durchdacht. Aus Furcht vor einer anderen Art des Sterbens.

Corona = Tod. Das war die wenig subtile öffentliche und veröffentlichte Kommunikation seit Mitte März durch das Kriegs Corona-Kabinett. Die so erzeugte und hochgehaltene Angst hatte den praktischen Vorteil, dass sie keiner weiteren Erklärung oder Begründung mehr bedurfte. Angst funktioniert immer, wenn man sich den mühsamen Prozess von Abwägung und Diskussion ersparen will. Auf der Grundlage von Furcht und Schrecken werden Menschen von anderen Menschen in Machtpositionen gewählt, Kriege ausgelöst oder ein Run auf Klopapier verursacht.

Wenn „Cogito ergo sum“ - *Ich denke, also bin ich* zu „Timeo ergo sum“ - *Ich habe Angst, also bin ich* mutiert, dann geschieht genau das, was wir in den letzten Wochen miterlebt haben: Entmündigung, teilweise Enteignung und Entdemokratisierung. Bei uns natürlich alles nur auf Widerruf. Wir sind gespannt, wie lange das Widerrufen auf sich warten lassen wird.

Die Angst hat jedenfalls noch lange nicht ausgedient. Nun werden eine zweite und sogar schon eine dritte(!) Welle vorhergesagt, die uns dann aber wirklich ausrotten werden - und wem das noch nicht genügt: irgendein Experte sprach allen Ernstes von einem „Sturm“, der auf uns zukäme.

Inzwischen hören wir es aber nur noch - und stellen ansonsten auf Durchzug. Ein Grund dafür sind genau die Kohorten von „Experten“, die sich unermüdlich durch die Medienlandschaft orakeln. Einen Tag nach Ostern wusste einer von ihnen, dass in 14 Tagen die Fallzahlen explodieren würden, weil sich die Untertanen über die Feiertage nicht mit der nötigen Disziplin an die Abstandsregeln gehalten hätten. Zu viele Omis und Opis seien von Kindern und Enkeln besucht worden - und hätten sich damit schon halb dem Tode geweiht.

Nach den besagten 14 Tagen war weder von diesem noch von anderen Experten dazu etwas zu hören - dafür waren die Zahlen der Neuinfizierten weiter gesunken. Könnte es sein, dass unsere zur Heiligsprechung angemeldeten Fachleute am Ende auch nur Menschen sind? Mit entsprechendem Irrtums-Potential?

Natürlich haben wir von der Seitenlinie aus gut reden. Wir werden nicht gefragt und müssen nichts entscheiden. Der Vertrauensvorschuss an die, die Entscheidungen zu treffen hatten, war ganz sicherlich nötig und gut begründet. Aber dennoch war es immer genau nur das: ein Vorschuss. Wir haben gehofft, dass „die da oben“ es schaffen würden, die Quadratur des Kreises zu bewältigen. Es war nicht gemeint, ein Problem unter Vernachlässigung aller anderen zu lösen.

Es ist zwar eine mögliche - aber dennoch fragwürdige - Lösung, zu versuchen, dem Tod mit Selbstmord zu begegnen. Und genau das wäre es, wenn man den Virologen folgte, die es für das Beste halten, die Bevölkerung solange wegzuschließen, bis das Virus ausgetrocknet ist. Es scheint allerdings, als sei es dafür inzwischen zu spät. Die Hammelherde (ehemals Bevölkerung) ist wieder in Bewegung geraten und beginnt lauthals zu blöken. Wir dürfen gespannt sein, wie das Führungspersonal unseres Landes mit diesem Momentum umgehen wird.

Sollte aber irgendein Amtsinhaber auf Landes- oder Bundesebene einen Satz beginnen mit „Keiner hat die Absicht … “, dann nichts wie ab nach Holland. Oder in den nächsten Supermarkt. Hamstern, was der Einkaufswagen hergibt. Danach Einschluss. Kapuze ohne Löcher über den Kopf ziehen. Denken einstellen. Atmen nicht vergessen.

Mundschutz ist die erste Bürgerpflicht

Alle Klarheiten beseitigt?

Offener Vollzug

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Kommentare

Kommentar von irina Schefer |

Man mag sicher über den föderalen Flickenteppich (jedes Bundesland mit anderen Regelungen) und ministerialen Profilierungsdrang verärgert sein und diesen kritisieren - ebenso wie die mangelhafte Kommunikation seitens der Regierenden. Auch kann man sicher die Sinnhaftigkeit der einen oder anderen getroffenen Maßnahme anzweifeln - wie auch das (bisherige) Ignorieren von Klimawandelauswirkungen, Malaria, Rauchen, Verkehrsirrsinn, Artensterben etc. Aber wenn ich die schrecklichen Bilder/Leichenberge aus Ecuador oder Brasilien sehe, dann denke ich, dass es uns hier doch noch ganz gut geht und dies auch und vor allem (?) auf die Maßnahmen (mit ihren zweifellos wirtschaftlich verheerenden Auswirkungen) zurückzuführen sein dürfte. Und wenn ich zudem diese Vollidioten sehe, die an sog. Hygiene-Demos teilnehmen, dann kommen mir doch sehr starke Zweifel an der Mündigkeit und dem Verantwortungsbewusstsein dieser Leute, denen ohne "Entmündigung" (Verbote eben) offenbar nicht beizukommen ist. Leider! In Schweden, mit einem anderen Solidar-Gefühl, schien ein offeneres Umgehen mit der Pandemie ja zu funktionieren. Aber hierzulande? Man kann nur hoffen, dass alle (!) aus dieser Krise was lernen und sich ein paar Dinge zum Guten ändern.
Bleibt gesund, ihr Zwei!
Alles Liebe Irina

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