Meerjungfrau Marilyn
von Simone Keil (Kommentare: 1)
In Haugesund, DER Wikinger-Stadt in Süd-Norwegen, sitzt nicht etwa eine Wikingerbraut auf einem Stein. Hier wacht Marilyn Monroe am Fuße der Brücke über die einfahrenden Boote.
Diese Norweger! Als hätten sie nicht genug Legenden und Sagen, Märchen und Geschichten. Sie greifen nach dem, was man hier im unterkühlten Norden am wenigsten erwartet: Eine heißblütige Blondine. Man setzt ihr ein Denkmal und erklärt sie zur Tochter des Landes.
Die schöne und liebenswerte Erklärung hat jeder Touristenführer parat:
Die Mutter von Marilyn Monroe hat mit ihrem ersten Mann zwei Söhne bekommen. Der Mann, ein fragwürdiger Bösewicht, hat die Frau schlecht behandelt und ihr nach der Scheidung die Söhne entzogen. Gladys Baker rappelte sich jedoch wieder auf und heiratete 1924 neu – und zwar Martin Edward Mortensen – einen norwegischen Einwanderer. Von ihm hatte sie allerdings nach wenigen Monaten genug und verließ ihn. Sie arbeitete als einfache Filmcutterin und begann eine Affäre mit ihrem Chef. Als sie erneut schwanger wurde, war sie noch verheiratet mit dem Norweger – und ließ deshalb ihre 1926 geborene Tochter Norma Jeane auf den Namen ihres Ehemannes Mortensen eintragen. Fertig war die Legende. (Dass Jahre später die Vaterschaft mit den modernen Mitteln eindeutig dem Norweger aberkannt wurde, interessierte keinen Menschen mehr.)
Marilyn Monroe war eine Norwegerin, das weiß hier jedes Kind. Abstammend von wilden und ungebändigten Wikingerkönigen. Sie bekam mit Recht ein schönes Denkmal in Haugesund, wo sie wie eine Meerjungfrau hinausschaut auf die vorbeiziehenden Schiffe ihres stolzen Volkes.
Kommentare
Kommentar von Problemcousine |
Liebes Team! Das sind ja Informationen, die die Filmgeschichte in einem völlig neuen Licht erstrahlen lassen. Fehlt nur noch das Humphrey Bogart als Nordmann geortet wird. Grüße
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