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Kontaktfreudig

von (Kommentare: 4)

Mit sehr großen Schritten neigt sich unsere Reisezeit dem Ende zu. Die Stapel sauberer Wäsche schmelzen im Schrank zusammen, Mücken- und Sonnencreme sind verbraucht. Wir fühlen uns traurig wie die Kinder, die in Kürze aus dem Ferienlager abgeholt werden.

Beim Frühstück hören wir, dass unsere Ankunft im kleinen Städchen Letizia sogar im kolumbianischen Lokalfernsehen vermeldet worden war. Unser Schiff wurde zur Hauptattraktion im Tagesgeschehen, so lange waren keine Touristen hier.

Am vorletzten Tag, den wir also noch immer in Kolumbien verbringen dürfen, setzt uns Hapag trotzdem zwei Tagesordnungspunkte auf den Plan: vormittags besuchen wir die „Isla los Micos“, ein Naturschutzreservat für kleine Totenkopf-Äffchen. Diese leben hier auf 4,5 km2 frei, werden natürlich von Rangern gefüttert und betreut und sind den Umgang mit neugierigen Touristen gewöhnt. Sie können sich frei bewegen und interessieren sich – zunächst aus respektvoller Entfernung – für uns. Es dauert nicht lange, und sie lassen alle Hemmungen fallen: Sie tanzen uns auf dem Kopf herum. Die begeisterte Touristenschar bricht in leise Begeisterungsschreie aus. Der Graue bekommt einen neuen Assistenten, der das Geschehen von oben überwacht.

Der Rundgang durch die Regenwald-Landschaft mit unserem Lieblingslektor Prof. Dr. Lothar Staeck ist ein zusätzliches Highlight. Bisher waren wir immer nur in Zodiacs unterwegs. Jetzt spazieren wir zwischen gigantischen Urwaldriesen hindurch, bewundern Orchideen und andere blühende Kostbarkeiten, überqueren eine unglaubliche Arbeitsstraße von Blattschneide-Ameisen auf einem Baumstamm, denen wir fasziniert bei ihrem fleißigen Herumgewusel zuschauen, und erfreuen uns an all dem prachtvollen Grün ringsum, durch das uns mehrere hundert neugierige Äuglein aus den Bäumen ringsum folgen.

Am Nachmittag besuchen wir ein kleines Dörfchen La Libertad. Wir sind nicht sicher, wer hier wen neugieriger betrachtet. Beim Aussteigen aus den Zodiacs bekommen wir eine harmlose Form der Gesichtsbemalung mit Pflanzenfarbe. Wir sehen lustig aus mit all den roten Punkten im Gesicht. Die Kinder kichern und zeigen uns ihre Haustiere: Papageien, ein Faultier, Hunde in allen Größen und Farben. Sie betrachten uns schüchtern, flüstern leise miteinander und gehen dann wieder Fußball spielen. Die komischen Außerirdischen in ihren Gummistiefeln sind nicht halb so spannend wie das einfach zusammengestellte Fußballtor.

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Kommentare

Kommentar von Elke Beerhalter |

Liebe Nachbarn, mit Lothar Staeck wollte mein Mann schon gaaaanz lange eine Reise durch das Amazonasgebiet machen. Er ist ein Freund von Kunden von uns und wir haben einige weinselige Abendessen mit ihm verbracht.
Nun erfahren Sie von ihm genau das, was mein Mann sich erhofft hatte.
Die Bremserin für diesen Teil der Erde war ich.
Warum is ja klar.
Herzliche Grüße

Kommentar von Die Kleene |

Ihr Lieben,
nun seit ihr wieder in der Realität gelandet. Ich hoffe, ihr könnt noch lange von eurer wunderbaren Reise zerren. Die vielen tollen Eindrücke und Erlebnisse, als Bilder im Kopf oder digital, habt ihr auf jeden Fall für immer.
Danke, das ich an eurer Reise teilhaben konnte, wenn auch leider nicht life dabei. Eure Berichterstattung fühlt sich aber immer so an, als wäre man life dabei. Jeden Tag habe ich mich gefreut, Neues von euch, von Kochmaus, dem Amazonas und allem drumherum zu sehen und zu lesen.
Obrigado e até breve (22.04.) Ick freu mir

Kommentar von Die Kleene |

Ich meine natürlich "live" dabei... oh man

Kommentar von Die Rote |

Danke für Eure schönen Worte und die liebe Rückmeldung! Wir freuen uns auch. Die Reise unseres Lebens wird viele Spuren hinterlassen…
Bis denne!
S.

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