Zur Übersicht

Jahresend-Ralley ...

von (Kommentare: 2)

... in slow motion

Seit acht Wochen können wir die Wochentage nicht mehr auseinanderhalten. Montag? Dienstag? Egal. Das Leben wird zu einem langsam fließenden Fluss, wenn es allein darum geht, über Unterkunft und Verpflegung nachzudenken. Als Thema des Tages steht immer wieder nur das Wetter ganz vorne.

Die letzte Aufgabe des alten Jahres besteht lediglich darin, die Südinsel Neuseelands hinter uns zu lassen, um in 2020 auf der Nordinsel weiterzufahren.

Im kleinen Ort Picton findet sich der dazu notwendige Fährhafen. Da wir dort keine Unterkunft finden können, landen wir im 25 Kilometer vorgelagerten Blenheim. Eine Stadt inmitten des Marlborough County, der neuseeländischen Antwort auf das Napa Valley. Die hier angebauten Weine haben es inzwischen zum Exportschlager gebracht. Auch die kleine rothaarige Frau trinkt seit Jahren nichts anderes und geniesst den Sauvignon Blanc von hier, lange bevor sie von der Existenz Neuseelands Kenntnis bekam.

Wenn in manchen Orten in Neuseeland die Bürgersteige bereits am frühen Nachmittag hochgeklappt werden, scheint es uns, als würden sie in Blenheim nie runterklappt. Vielleicht klemmen sie aber auch nur fest. So wie in unserer Unterkunft die nicht benutzbare Badewanne oder die funktionsuntüchtige Heizung.

Alles kein Grund für Aufregung. Das bisschen, was diese Stadt zu bieten hat, versöhnt uns und reicht völlig aus, um das neue Jahr mit einem Ruhepuls von 30 zu erreichen.

Dazu gehören ein Tagesausflug nach Picton, das uns mit Südseewetter und-atmosphäre entzückt. Spaziergänge entlang des wundervoll angelegten Flussparks entlang des Taylor River in Blenheim und eine Wanderung im Wither Hill Farm Park. Die 300 Höhenmeter, die wir dabei zurücklegen, eröffnen uns einen unglaublichen Rundumblick auf das Land - bis hin zum Pazifik.

 

Wir sind rechtzeitig zurück im Tal, als der Himmel zuzieht und früh genug, um noch eine weitere Besonderheit des Ortes zu besuchen: Das Omaka Aviation Heritage Centre. Das bietet mit „Knights of the Skies“ und „Dangerous Skies“ zwei Ausstellungen, die Flugzeuge aus dem 1. und 2. Weltkrieg präsentieren, als Originale oder in maßstabgetreuen Nachbildungen. Bemerkenswert ist bei der Sammlung zum 1. Weltkrieg, dass „Herr der Ringe“- Regisseur Peter Jackson dazu die meisten Exponate aus seinem persönlichen Besitz beigesteuert hat.

Überraschend bekommen wir am gleichen Tag Nachricht von unseren Abenteurern Ines und Jürgen. Sie treffen am Abend in der Stadt ein. Nach einem gemeinsamen Essen beim Inder geht es auf einen Absacker in ihr Rolling Home. Wir sind beeindruckt - über die Ausstattung und den Wohlfühlfaktor des Fahrzeuges, das für einen gewissen Zeitraum ein völlig autarkes Leben ermöglicht. Wenn es noch Pontons und ein paar Tragflächen hätte, wäre es das perfekte Wohnungsmodell für die Zukunft.

Abschließend schauen wir noch einige Videoaufnahmen an, aus Indien und anderen spannenden asiatischen Ländern. Wir begreifen dabei nicht ganz, was dort als offizieller Straßenverkehr durchgeht und wie man als Europäer da durchkommen kann, ohne in die Klapsmühle eingeliefert zu werden. Auf jeden Fall versöhnen uns die Bilder mit unserem geruchsintensiven Kleinfahrzeug und der rücksichtslosen Fahrweise neuseeländischer Autofahrer. Was wir bisher erlebt haben, ist im Vergleich zu Indien wie Fahren auf dem Verkehrserziehungsgelände für Grundschüler.

 

Zurück

Kommentare

Kommentar von Bruno |

Welch schönes Bild der Gemahlin, mit passendem Stirnband auf der blühenden Wiese !!!

Kommentar von Bruno |

Welch schönes Bild der Gemahlin, mit passendem Stirnband auf der blühenden Wiese !!! Und diese Geschichte über den Bach und all Schönheiten der Schöpfung, super.

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 9 und 4.