India in Australia

Am ersten Tag in Australien wollten wir es gemächlich angehen lassen, bißchen Gegend erkunden, rumbummeln, spazieren. Und wieder kam alles ganz anders:

Laute Gesänge und Getrommel, ein bunter Zug aus leuchtenden Farben und buntbekleideten Leuten tanzte durch die Innenstadt und weckte unser Interesse. Der Fotograf entsicherte die Kameras, die Frau folgte dem Klang der Trommeln. Mitten in Perth, Australien, waren wir in ein Festival of India geraten. Eine kleine Prozession folgte einem Wagen, wunderschöne Frauen mit leuchtenden Saris trugen ihre Kinder auf dem Arm, die Männer tanzten hinter ihrem buntgeschmückten Angebeteten her und sangen aus vollem Halse und mit beeindruckender Hingabe ihre Mantras.

Der Fotograf fragte, ob er fotografieren dürfe, und wurde sofort mit offenen Armen zu allem eingeladen: Fotos zu machen, mitzufeiern, mitzutanzen, und zum Schluss gäbe es auch noch indisches Essen, for free natürlich, das gehöre dazu.
Immer wieder wurden wir angesprochen und um Fotos gebeten. Vielleicht hielt man Peter für einen wichtigen internationalen Fotojournalisten, bei all den Kameras, die er an sich rumbaumeln hatte.
Wir blieben den ganzen Tag dabei und konnten uns nicht satt sehen an all der Farbenpracht und den Tänzen und Liedern. Wir kosteten das angebotene Essen, nahmen Süßigkeiten und kleine Kuchen an, erfreuten uns an dem bunten Treiben.
Welcher Gottheit auch immer hier gehuldigt wurde, es sah friedlich, weltoffen, freundlich und sehr zugewandt aus.
Und zwischendurch kam uns kurz der Gedanke, wie das in Berlin aussehen würde. Anmeldeformalitäten, Polizeipräsenz, Gegendemo, Vergnügungssteuer, Hygieneschein, Ausschankerlaubnis?
Erster Tag in Australien, eine unerwartete Überraschung. Little India in Perth. Schön wars. „Hare Hare Kochmaus.......“ hören wir leise die ganze Nacht aus der Tasche....