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Hawaii geht immer

von (Kommentare: 3)

Sechs Stunden und zehn Minuten dauert der Flug von Phoenix nach Honolulu. Er ist ausgebucht. Wie all die anderen Flüge, die an diesem Tag Hawaii ansteuern. Vom Festland der USA oder aus dem australisch-asiatischen Raum. Acht Millionen Besucher pro Jahr reisen über die Insel Oahu auf Hawaii ein. Sechs Millionen von ihnen verbringen die meiste Zeit auf dieser Insel. Über 11% der heimischen Bevölkerung lebt auf Oahu vom Tourismus.

Auch ich bereise Hawaii immer wieder gerne. Vor allem auch wegen des hier vorherrschenden Aloha-Spirits. Denn „Aloha“ bedeutet mehr als nur „Hallo“ auf Hawaiianisch. Es steht für ein positives Lebensgefühl mit mehr Gelassenheit und Harmonie im Leben. Und das passt ganz prima zu dem vorherrschenden Klima. Angenehm warm mit einer ständigen Brise Seeluft. 12 Monate im Jahr.

Das letzte Mal war ich gemeinsam mit der Roten hier bei unserer dreimonatigen Weltumrundung. Hier begann der entspannte Übergang in den letzten Teil einer langen Reise.

Mike und ich beziehen Quartier am Waikiki Beach und erfreuen uns nach der ofenheißen Wüste Arizonas nun auf der Insel an der tollen Aussicht auf den Pazifik. Links eingerahmt vom ikonischen Diamond Head und rechts von den Auslegern des Hafens von Honolulu. Der frische Fisch unter Palmen, untermalt von Ukulele-Klängen, die auf einem dezenten Meeresrauschen zu uns herübersurfen, sind sowas von Aloha. Aber sowas von...

Der nächste Tag wird lang und aufregend. Zunächst beginnt es jedoch beschaulich mit einem Bad im Ozean. Später fahren wir an die Nordküste der Insel, quer durch Honolulu, vorbei an Pearl Harbour, bis wir Dillingham Airfield erreichen.

Vor zehn Jahren waren Mike und ich schon einmal gemeinsam hier. Damals wollten wir „Skydive Hawaii“, als führendem Anbieter von Tandemsprüngen, unser neues Buch „Spaß hoch zwei - 101 Gründe warum Tandemspringen eine prima Sache ist“ anbieten. Ein bisher einzigartiges Marketingtool in Sachen Fallschirmspringen. Es kam damals nicht zu einem Verkauf, weil die Betreiber es nicht für nötig ansahen, überhaupt Geld in Marketing zu investieren. Die Touristen rannten ihnen auch so die Türen ein. Zehn Jahre später hat sich das gehörig geändert.

Seit Mai 2023 betreibt Mike „GoJump Hawaii“. In direkter Nachbarschaft, nur wenige Schritte von dem alten Anbieter entfernt. Es dauerte keine 12 Monate, bis der über 30 Jahre alte Platzhirsch von der Lichtung ins Unterholz vertrieben war, wo er seitdem laut röhrend den Verlust seiner Futterstelle beklagt.

Mikes Geschäftsmodell und sein modernes Marketing kommen nicht nur bei den Kunden und Tandemgästen gut an. Auch seine Mitarbeiter freuen sich ehrlich über den unangekündigten Besuch des Firmenbesitzers. Und Mike freut sich darüber, wie gut seine Mitarbeiter die GoJump-Philosophie umsetzen, ohne dass der Chef ihnen ständig reinreden muss.

Alles läuft hier wie am Schnürchen. Bis ins letzte Detail. Davon kann ich mich höchstpersönlich überzeugen: Von der Vorbereitung, über den Einstieg ins Flugzeug, dem Absprung hoch über der Insel bis hin zur sicheren Landung. Ein Erlebnis, das kein Mensch mehr vergessen kann.

Nur wenige Kilometer von Dillingham entfernt in die andere Richtung, ist die Nordküste besonders malerisch und historisch. In dem kleinen Ort Haleiwa gönnen wir uns eine frische Poke Bowl und schauen dem gemütlichen Treiben zu.

Bei der Fahrt zurück nach Honolulu empfängt uns ein Regenbogen, der sich wie eine riesige Eingangspforte über die Stadt gelegt hat. Der Sonnenuntergang später am Abend ist wie immer zu schön, um wahr zu sein. Als es dunkel wird, bricht in Hafennähe plötzlich ein Feuerwerk los. Es kracht und blitzt und glitzert im Angesicht der hellerleuchteten Skyline Honolulus. So wie wir schaut sich auch der volle Mond das Spektakel an. Als Ruhe einkehrt, übernimmt er wieder die Nachtwache und wirft seinen hellen Schein auf den Pazifik.

Für uns ist es der letzte Abend, und wie jedes Mal an einem schönen Ort, den man nur ungern verlässt, beschäftigt einen die Frage: wann bin ich wieder hier? Wenn überhaupt. Dankbar über das Erlebte packen wir die Koffer. Morgen geht es sehr früh zurück. Dann beginnt die lange Heimreise.

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Kommentare

Kommentar von Tončič Merima |

Tolle Aufnahmen und gute Beschreibung

Kommentar von Helmut B. |

Happy Birthday, alter Weltenbummler
… und gute Rückreise in’s geradezu “triste” Germany nach diesem schillernden “Parforce-Trip” um die halbe Welt.

Den Erlebnis-Bericht sollten wir bei ein paar Bierchen noch mündlich-persönlich vertiefen…
Danke für’s “Mitreisen-Lassen” und alles Gute!

Kommentar von Klaus |

Da würde man doch am liebsten gleich in den nächsten Flieger steigen .... Aloha!

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