David. So heisst der kleine Graue. Unter neiderfüllten Blicken von Personal und Besuchern klammert er sich an die strahlende Rothaarige wie an eine Adoptivmutter. Und der alte Graue weiss nun, warum sich die Gemahlin am morgen großflächig mit Eukalyptussalbe eingecremt hat - und schweigt. Nebenbuhler David kann man nur gern haben.

Es braucht drei Pfleger und zwei Feuerwehrleute, um die Gemahlin wieder von ihrem Lebend-Teddy zu trennen und einen entschlossenen Ehemann, sie davon abzuhalten, im Koala Wald auf den nächsten freien Baum zu klettern. Immerhin, sie hat ja noch Kochmaus. Nicht ganz so grau. Nicht ganz so anschmiegsam. Nicht ganz so nach Eukalyptus duftend. Aber irgendwas ist ja immer.

Wer die besondere Tierwelt Australiens in der Wildnis auf kleiner Fläche und in Freiheit erleben will, dem sei Kangaroo Island einmal mehr ans Herz gelegt. Wer die besondere Tierwelt Australien gerne anfassen möchte, der sollte in Brisbane unbedingt das Koala Sanctuary besuchen.

Kängurus und Emus auf Augenhöhe (solange sie nicht am Boden liegend verdauen). Vorführungen von heimischen Greifvögeln und das beeindruckende Können eines australischen Schäferhundes, der eine Horde Schafe mit einer Präzision über die Prärie treibt, dass Jogi Löw sich davon mal was abschauen sollte.

Die ungekrönten Stars des privat betriebenen Hege- und Pflegebetriebs im Süden Brisbanes sind jedoch ihre Namensgeber, die Koalas. Jeder Versuch, mit Worten zu beschreiben, was es mit diesen Bärenfrüchtchen auf sich hat, kann nur scheitern. Man muss sie sehen, um sie einfach nur gut zu finden. So gut, das man mindestens einen von ihnen sofort mitnehmen will.

Wer was anderes empfindet, kann einfach kein Herz haben.

Wächst auf Bäumen.  Riecht nach Eukalyptus.  Kuschelig wie eine Schmusedecke.