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Dschungelbuch Tag #1

von (Kommentare: 2)

Liebes Dschungelbuch,

die Tür in Berlin war hinter mir kaum zugeklappt und von Urwald war noch lange nichts zu sehen, da ging das Abenteuer auch schon los. Ich sage nur Flugreise.

Kurz vorm Einchecken sehe ich, wie die Rote und der Graue die Köpfe zusammenstecken und höre den Grauen tuscheln. „Sag Du es ihr.“ „Wieso ich“, maulte die Rote ihn an. Es war deine Idee.“ „Und Deine, dass sie mitkommt“, ätzte der Graue zurück.

Da ahnte ich schon Schlimmes. Und als ich die Bordkarte in der Hand hatte, war es klar. Verrat! Da war überhaupt kein Sitzplatz drauf vermerkt. Nur „Box 7“. Und bei Klasse stand auch nicht „Economy“ oder „Business Class“. Da stand nur: „Lower Deck“.

Ich hab am Schalter gleich gefragt, was das nun zu bedeuten hat. „Unten. Bei Tiere, Gepäck, Kisten und Gedöhns“, verriet mir die nette Mitarbeiterin. Natürlich alles ohne Fenster und ohne Service!

Da war aber Alarmstufe dunkelrot angesagt! 12 Stunden eingepfercht? Im Dunkeln? Ohne Mampf?! Aber nicht mit mir. Zum Glück hatte ich meine „Cheese & More“ Bonusmeilen-Karte mit. Mit meinen regelmäßigen Flügen nach Mausepotanien hatte ich da ein ordentliches Guthaben zusammengesammelt.

„Meilen gegen Mobbing!“, rief ich am Schalter und zog die Karte blank. „Einmal Sitzplatz mit alles!“

Und da kam schon der erste Rückschlag. Sitzplätze waren aus. „Ich kann ihnen da nur noch was zum Liegen anbieten“.

Was soll ich sagen, besser gut gelegen als schlecht gestanden. Also habe ich für 5 Millionen Bonusmeilen ein Upgrade auf „Fly Flat“ gekriegt. Das war dann auch ganz schön kuschelig. Und lecker was zu beißen gab es auch. Schampus sowieso. Könnte ich mich dran gewöhnen.

Von den beiden hinterhältigen Mitreisenden habe ich nichts mehr gesehen bis Sao Paulo. Erst beim Aussteigen habe ich den Grauen irgendwo weit hinten jammern gehört. „Meine Stützstrümpfe haben mir das Blut in den Beinen abgeschnürt“. Und die Rote „Sei lieber dankbar, dass Du Dir keine Thrombose eingefangen hast.“

Die Beiden immer. Einfach zum fremdschämen.

 

Sao Paulo war dann sehr schön. Es hatte es sich rumgesprochen, dass ich der Stadt die Ehre erweise. Die haben dann schnell eine schöne Wandmalerei vorbereitet. Das machen die immer bei wichtigen Leuten, die in Brasilien was darstellen.

Außer mir haben sie schon einen Rennfahrer verewigt und einen Fußballspieler. Die muss man jetzt nicht unbedingt kennen. Einen Senna und einen Pelé.

Und jetzt auch ich. Wurde ehrlich gesagt aber auch Zeit.

Morgen geht es dann weiter.

Bis dann, liebes Dschungelbuch.

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Kommentare

Kommentar von Steffi |

...schön geschrieben; liest sich gut, liebe Grüße und eine wunderbare Zeit- für alle 3 ;) ciao

Kommentar von Sabine Anton |

cheese&more. Ich lach mich schlapp!

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