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Dschungelbuch Tag #4

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Liebes Dschungelbuch,

wusstest Du, dass es auf einem Bananendampfer nur Bananen gibt? Nichts als Bananen und wieder Bananen. Als ganze Früchte, als Brei, als Eis, Brot, Kuchen, Kekse und sogar Bananenchips. Bananen, die bis ans Ende der Zeit reichen.

Zu blöd, dass ich eine schwere Bananenallergie habe. Ich bekomme davon sofort Ausschlag an der Kochmütze und Flecken auf der Schürze. Das ist doch wirklich alles Banane, liebes Tagebuch.

Ich habe nur noch die Stunden gezählt, bis wir Manaus erreichen - eine Stadt, aus der Milch und Käse in den Amazonas fließen soll. Aber was macht dieser Käptn Nuss von dieser Bananenbarkasse? Er biegt irgendwann links ab! Ausgerechnet als ich dabei war, in einer freien Hängematte meinen Hunger wegzumeditieren, ändert der die Richtung. Weit vor der gelobten Stadt Manaus.

Als ich es gemerkt habe, war es schon zu spät. Ich wollte sofort die Notbremse betätigen, aber find mal eine auf so einem Seelenfänger. Ich hab dann Feueralarm ausgelöst. Und siehe da: großes Geschrei, wildes Gerenne an Bord und alle Maschinen stopp. Geht doch!

Ich bin dann umgestiegen auf eins von den Löschbooten, die vom nächstgelegenen Ort ankamen, um zu helfen. Mit denen bin ich zurück an Land. Käptn Nuss saß übrigens im selben Boot. Den haben sie in der Stadt ins Loch gesteckt. Der Vorwurf lautete: „Vortäuschung von falschem Feueralarm an Bord eines Bananendampfers.“

Ich sag es ja immer wieder, es ist echt schwer, gutes Personal zu kriegen.

An Land sah es dann gar nicht aus wie im Urwald, eher wie Karibik. Ich habe mich gleich umgeschaut nach was Essbarem. Die Spezialität hier ist wohl Delfin. Überall machen die dafür Reklame. Um den Einheimischen zu zeigen, dass ich ihre Esskultur würdige, habe ich erstmal ein Steak Flipper an Creme Camembert im Dialog mit Parmesancrackern bestellt. Ich weiß nicht, was dann schon wieder los war, auf jeden Fall haben die mich hochkant aus dem Laden geworfen. Das ist definitiv kein Ort für Kochmäuse, soviel ist schon mal klar.

Danach musste ich zusehen, dass ich wieder auf den Amazonas zurückkomme. In der Bucht habe ich ein interessant aussehendes Schiffchen gesichtet, aus dem mit kleinen Booten Menschen hin und her gefahren wurden. Die sahen nicht aus wie von hier. Eher so käsig blass, wie die Rote und der Graue.

Ich habe mich dann in einem wahnsinnig gut getarnten Schwimmkörper dem Schiff genähert und bin dann unbemerkt an Bord gelangt.

Jetzt sitz ich hier unten im Keller und muss mich langsam hocharbeiten. Zumindest sprechen die Leute in einer Sprache, die ich verstehe.

Morgen geht es weiter.

Bis dann, liebes Dschungelbuch.

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