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Das Reisen der Lämmer

von (Kommentare: 1)

Ganz cool im Süden

Wer Australien bereist und mit seiner Zeit haushalten muss, für den steht Südaustralien nicht an erster Stelle. Eine Fehleinschätzung, die uns zugute kommt.

Adelaide als einzige große Stadt im Bundesstaat und ihre Umgebung können nicht richtig punkten gegen die großen Konkurrenten - vor allem an der Ostküste - wie Melbourne, Sydney oder Brisbane. Nach der Hitze im Norden und in der Mitte des Landes war uns erstmal alles Recht, was in der Nähe von großem Wasser liegt. Für frische Seeluft, selbst in Flaschen oder Dosen gereicht, hätten wir vor ein paar Tagen noch ein Vermögen auf den Tisch geblättert. Nun haben wir eine steife Brise und den Geschmack von Meer kostenlos und in einem Umfang, den selbst unsere ausgelaugten Lungen nicht wegatmen können.

Und es wird noch besser, als wir den eigentlichen Stop, das nächste Etappenziel erreichen: Kangaroo Island. Eine knapp einstündige Fahrt per Fähre trennt die Insel vom Festland. Erst während der Überfahrt befassen wir uns so richtig mit dem Eiland und stellen fest, dass sie etwas zu gross ist, um sie in den von uns vorgesehen drei Tagen erkunden zu können. Diese Erkenntnis tragen wir mit grosser Fassung. Denn auf Kangaroo Island steppt der Koala-Bär. Das heisst, er würde steppen, wenn er nicht mit rot unterlaufenen Augen und bedröhnt vom Eukalyptus-Konsum am Baum klammern würde. Eigentlich sollte er der Namensträger dieser Insel sein. Zum einen ist er das perfekte Sinnbild für das, was einem hier nach ein paar Tagen Aufenthalt widerfährt, nämlich Tiefenentspannung. Zum anderen ist nirgendwo in ganz Australien die Erfolgsaussicht so groß wie hier, wenn man einen wild lebenden Koala erblicken will.

Mit einigen anderen Tierarten verhält es sich ähnlich. Der Fotograf in mir weint vor Freude. Und auch die Gemahlin ist beeindruck und zutiefst gerührt. Denn nicht nur die tollen Fotomotive, sondern auch der Umstand, dass Tiere im allgemeinen weniger nervenaufreibenden Lärm erzeugen als Menschen, machen die Insel zu einem Ort der Glückseligkeit für Langschläfer.

Ausser einer überbordenden Fauna mit allen möglichen Beuteltieren, Vögeln, Seelöwen und im australischen Winter sogar Wale vor der Küste, gibt es aber noch weit mehr zu geniessen. Wälder, Strände, verpeilte Ortschaften, die irgendwie aus der Zeit gefallen zu sein scheinen — und Ruhe.

Hatte ich Ruhe schon erwähnt? Herrlich!

 

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Kommentare

Kommentar von Bruno |

Kurz und knapp: Ein Traum von Fotos Pjotr, Hut ab ! ! !

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