Auf den Spuren der Mickynger #6

Liebes Bordtagebuch,

die Gedenkfeier am Mordkap hat mich wichtige Zeit gekostet. Um auf der Suche nach dem Kässteinzimmer nicht völlig ins Hintertreffen zu geraten, habe ich danach die ganze Nacht an einer Lösung gestrickt. Aus den restlichen Fäden wurde ein wirklich schöner Pullover. Leider macht das Muster vorne drauf überhaupt keinen Sinn für mich. Ein Mickyngerschiff mit Käse beladen. Was soll das? Was hat das mit dem Kässteinzimmer zu tun?

Ich werde den Pullover auf kochBay zum Verkauf anbieten, damit sich die Schufterei wenigsten ein bisschen für mich gelohnt hat.

Plötzlich schob sich unter meiner Tür etwas hindurch. Es war ein altes Polaroidfoto. Es stand nichts drauf. Aber so leicht kann man mich nicht täuschen. Das war eine geheime Botschaft. Jemand wollte mich im Nirvana sehen. Und ich war bereit.

Dort angekommen, gönnte ich mir erstmal ein paar Cheesy Coladas. Stricken macht echt durstig, wusstest Du das? Wie ich so schön käseduselig einen Drink nach dem anderen wegschlürfe, spricht mich eine Stimme aus dem dunklen Hintergrund an: Irgendwie habe ich aber nur verstanden „Mett?“

Ach komm, denke ich so für mich. Es gibt ja ein Grund, warum trinken hungrig macht. Außerdem hast du so einen schönen Pullover gestrickt, jetzt gönn dir auch mal was. Und gegen einen Snack ist ja nie was einzuwenden. Erst recht nicht gegen ein schönes Mettbrötchen.

Die Stimme leitete mich durch die Dunkelheit bis vor eine Tür und verschwand so unheimlich wie sie gekommen war.

Die Tür öffnete sich. Eine gewisse Christel sah mich an.

Ich: „Einmal Mettbrötchen. Schön viel Zwiebel. Und extra Senf.“
Sie: „Brötchen nur draußen. Drinnen Igel.“
Ich: „Mett-Igel ist auch okay.“

Ich trete ein und was soll ich sagen. Da war wirklich ein Igel. Aber nicht aus Mett. Sondern aus MET. Das ist hier so ein heimisches Getränk, wo die Christel ein Patent drauf hat. Christel Met. Und davon gab es jetzt einen ganzen Igel. Herrjeh!

Dann ging die Post ab. Aber Hallo, liebes Bordtagebuch.

Was genau passiert ist, weiß ich auch nicht mehr. Als ich aufwachte, hatte ich eine riesige Brumm-Mütze.

Ich lag in einem fremden Bett. Zum Glück allein.

Ich machte die Augen auf – und plötzlich waren alle Schmerzen auf einen Schlag weg. Schocktherapie. Ich schaute direkt auf einen riesigen Wandteppich - ein Mickyngerschiff mit Käse. Das konnte einfach kein Zufall sein.

Ich musste schnellstens zurück aufs Schiff. Mir fiel ein, dass da noch immer ein Regal voll Fäden stand. Meine Arbeit war noch nicht getan.