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Der Kreis schließt sich

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Los Angeles - Newark

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Los Angeles wieder auf dem Flugplan steht. Vor allem das letzte Treffen mit meinem Autorenkollegen und Partner in Hollywood geben Anlass zur Hoffnung, dass wir mein Projekt „Desert Sky“ in den nächsten vier Wochen auf das nächste Level befördern, Copyright-Fragen klären und dann über Todds Agenten versuchen werden, irgendwen in der Industrie dafür zu begeistern. Ich bin verhalten optimistisch - mit Betonung auf optimistisch.

Aber nun heisst es erstmal zurück in die Heimat. Der eigentlich 12 Stunden lange Flug nach Europa wird diesmal etwas länger dauern. Wir müssen in New York/Newark den Flieger wechseln. Etwas lästig, aber gut zu ertragen, angesichts des komfortablen Transports und des wirklich guten Service durch United Airlines.

Statt vom neuen Tom Bradley Terminal starten wir diesmal von Terminal 7. Hier geht es erfreulich ruhig und übersichtlich zu, im Vergleich zum großen internationalen Terminal am Kopfende von LAX. Vier Stunden dauert der Flug zur Ostküste. Zeit genug für Mampf und Entkrampf. Während es bei der Verpflegung wenig zu klagen gibt, nörgelt die Gemahlin über das Bordprogramm. Nicht über die Inhalte, sondern über die reduzierten Möglichkeiten bei der Sprachauswahl. Mangels Alternativen entscheidet sie sich bei der filmischen Bespaßung für englisch mit englischen Untertiteln.

Bevor wir die Maschine verlassen, kommt uns eine Flugbegleiterin beim unvermeidlichen Selfie zur Hilfe. Thanks a lot. So jung kommen wir nie wieder zusammen.

Newark - Zürich

An der Ostküste ist es nach 20 Uhr und stockdunkel. Winter eben. Wir haben eine gute Stunde Zeit für den Transfer, dann sitzen wir in einem Airbus 330-300. Wie der Zubringerflug ist auch diese Maschine mit ihren über 300 Passagieren ausgebucht. Wir fliegen mit der Swiss Air. Ebenfalls Star Alliance Partner und zusammen mit Lufthansa und Air New Zealand meine bevorzugte Airline. Hier stimmt irgendwie immer alles. Immer wieder ein „Wie-Zuhause-Gefühl“ 11 Kilometer hoch am Himmel.

Noch bevor ein schnelles Abendessen eingenommen wird, zieht sich die Gemahlin eine tiefe Schnittverletzung zu. Am Papier(!) einer exklusiven Modezeitschrift, die sie aufgeregt durchblättert. Danach fachsimpelt sie mit Kochmaus über eine rote Kochmütze. Irgendwas hat unsere körperlich und intellektuell etwas zu kurz gekommene Reisebegleiterin in den falschen Hals bekommen. Sie hält das Foto einer Delikatesse in einem Zeitungsartikel über Sterne-Küche für den letzten Schrei aus der aktuellen Kochmaus-Kollektion.

Dabei wird sie es mit ihrer dreckigen Schürze weder auf einen Laufsteg noch auf einen Gourmet-Teller schaffen. Da muss schon mal ein bisschen mehr kommen, Kochmaus!

Bis Zürich sind es sieben und eine halbe Stunde Flugzeit. Nach dem Abendmahl klappt die Gemahlin das Bett aus und träumt von ihren eigenen Kissen daheim. Der Familienvorstand sucht im Bordprogramm nach was richtig Langweiligem (deutsche Komödie), um müde zu werden. Am Ende landet er ausgerechnet bei dem Film „Joker“. Das war’s dann mit schlafen. Nach 2 Stunden fesselnder Unterhaltung und Bildern, die einem nicht aus dem Kopf gehen wollen, reicht es dann nur noch für einen Ohnmachtsanfall und Kurzkoma, bevor die Fensterblenden wieder hochgeschoben werden. Schneebedeckte Berge heissen die an Sonne gewöhnten Reisenden etwas gehässig willkommen.

Zürich - Berlin

Airport Zürich steht auf meiner Hitliste der Flughäfen ziemlich weit oben. Wir müssen das heute ausblenden, der Anschlussflug nach Tegel lässt uns nur eine knappe Stunde Zeit.

Noch einmal Swiss Air, diesmal in einem Airbus 319 (150 Passagiere; ausgebucht). Eine knappe Stunde und statt weißer Berggipfel sind es diesmal tiefhängende graue Wolken, die uns fragen lassen, was genau wir hier eigentlich wollen. Darüber werden wir sicherlich nochmal genauer nachdenken. Für diesmal schliesst sich ein sehr großer Kreis. Einmal rum um den Kuchen. Vollzählig, gesund und mit komplettem Gepäck sind wir gelandet, wo wir gestartet sind. Organisatorisch und verfahrenstechnisch eine absolute Punktlandung. Mission accomplished - Auftrag ausgeführt. Selbst die Stunde Wartezeit am Gepäckband in Tegel versetzt uns nicht mehr in Aufregung. Es zeigt uns nach 14 unterschiedlichen Flughäfen innerhalb der letzten drei Monate, dass Berlin in einer Hinsicht unangefochten die Nummer Eins ist in der Kategorie: „Wer kann kein Flughafen“.

Berlin, ick liebe Dir!

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